Einmal im Jahr, am 21. März, wird die sog. Purge durchgeführt. Dann sind in einem Zeitfenster von 19:00 Uhr abends bis 07:00 Uhr morgens alle Verbrechen einschließlich Mord erlaubt. Die Notrufsysteme können in diesen Stunden nicht erreicht werden.
Mit dieser Maßnahme beabsichtigen die „Neuen Gründerväter Amerikas“ die Kriminalitätsrate und die Zahl der Arbeitslosen nachhaltig zu senken. Sie führen Statistiken, die den Erfolg der jährlichen Säuberung unterstreichen, und präsentieren sie stolz der Bevölkerung.
Allerdings müssen wir uns an dieser Stelle fragen: Führt die Purge tatsächlich zu einem friedlicheren Miteinander?
Zunächst zum Hergang: Nach einer Lautsprecherdurchsage, die das große Ereignis ankündigt und lautstarkem Sirenenklang machen sich die Purger mit entsprechender Kampf-Ausstattung bereit. Alle anderen sehen zu, oder sehen zu, dass sie sich rechtzeitig Zuhause einfinden und die Haustür gut verriegeln…
Jeliche Gewalt, die in dieser Zeit ausgeführt wird, bleibt ohne Konsequenzen, und es dürfen alle möglichen Stich- und Schußwaffen zum Einsatz kommen.
Galt zuletzt beim Purgen noch die Einhaltung der bekannten Corona-Regeln: Sicherheitsabstand und Maskenpflicht, kann 2013 endlich wieder ohne Einschränkungen gepurget werden…
Aber ist diese alljährliche „Säuberung“ denn nun eine gute Sache, die hält, was sie verspricht?
Mit dieser Frage beschäftigt sich auch die aktuelle Ausgabe der ARD Polit-Talkshow „Hart aber Fair“. Eingeladen sind zwei begeisterte Purger aus der Bochumer Hooligen-Szene, der Politik-Wissenschaftler Eduard Zimmerfrau, der sich dafür einsetzt, dass die Purge-Nächte künftig quartalsweise stattfinden, und Susanne Freudig von der Arbeitsagentur in Erlangen-Frohnau, die mit den neuesten Zahlen der Arbeitslosenstatistik belegen will, dass die Arbeitslosenquote Dank der Purge in den letzten fünf Jahren deutlich gesunken ist.
Erwarten wir also am kommenden Montag eine spannende Fernseh-Debatte. Einschalten lohnt sich…